Andreas Bethke

Andreas Bethke – Der Musik-Allrounder

Einer der wohl profiliertesten Vertreter der Schüttorfer Musikszene ist Andreas Bethke. Dass er vom guten Geist der schönen Klänge schon von Kindesbeinen an geprägt war, berichtet er im Gespräch.

Andreas Bethke (Foto: © 2021 Wolfgang Weßling)
Andreas Bethke (Foto: © 2021 Wolfgang Weßling)

Durch seine Familie hatte er Zugang zu diversen Instrumenten, vom Kontrabass bis zum Harmonium, und die konnte er auch ausprobieren. Was ihm am meisten gefiel, war die Gitarre. Im Alter von 11 Jahren bekam er zu Weihnachten eine geschenkt. Das Spielen brachte er sich selbst bei, unter anderem durch das Abhören und Nachspielen von Songs, die auf einem Plattenspieler liefen. Der einmalige Lernversuch mit professioneller Unterstützung scheiterte kläglich wegen unterschiedlicher Auffassungen, und das Unbehagen darüber ist Andreas Bethke immer noch anzumerken, obwohl die Sache schon über 40 Jahre her ist. Also ging er autodidaktisch seinen musikalischen Weg weiter, gemäß seinem Motto „Wer einen Notenständer auf die Bühne stellt, hat die Kontrolle über seine Musik verloren“ in Abwandlung eines sehr bekannten Ausspruchs von Karl Lagerfeld.

Seine erste Band gründete Andreas Bethke im noch recht zarten Alter von 14 Jahren, gemeinsam mit seinem Bruder Michael, Hansi Schulte und Mathias Paduch. Sie hieß Paranoia und wird den schon etwas älteren Grafschafter Musikfreunden noch ein Begriff sein. Beeinflusst von der Fusion-Musik der 1970er Jahre mischte Paranoia in wechselnden Besetzungen Rock- mit Jazzklängen. Und das durchaus erfolgreich. Die Gruppe hatte Liveauftritte weit über die Grenzen der Grafschaft Bentheim hinaus und es erschienen drei Schallplatten.

Nebenbei etablierte sich Andreas Bethke auch im Bereich Bühnen- und Tontechnik mit eigenem Studio. Tätig war er dabei für Bands wie den Bollock Brothers, The Boysox, The Echo, Union Youth und Da United Blood. Ebenso lässt sich die Liste der Konzertveranstalter sehen, mit denen er zusammengearbeitet hat. Sie reicht vom Hydepark in Osnabrück über das Jovel und die Sputnikhalle in Münster, dem Cirkuz Musikus in Oldenburg bis hin zur Fabrik in Coesfeld. Vor Ort ist er unter anderem durch seine Mitarbeit an Konzerten im Komplex in Schüttorf und im Jugendzentrum Nordhorn bekannt.

Andreas Bethke (Foto: © 2021 Wolfgang Weßling)
Andreas Bethke (Foto: © 2021 Wolfgang Weßling)

Nachdem für Andreas Bethke lange Zeit eher der technische Part den musikalischen Schwerpunkt bildete, zieht es ihn seit 2017 wieder mehr auf die Bühne. Mit der Sängerin Melina Carlucci, Trompeter Wolfgang Gervens, Bassist Ralf Effing, Schlagzeuger Michael Yeneroglu und Uwe Leist an der Hammond-Orgel gründete er Rag Tag Jungle. Die Band kann neben zahlreichen Auftritten auch schon auf zwei CD-Veröffentlichungen zurückblicken, 2019 „Hitchhiker“ und 2021 „Metamorphosis“. Die kraftvoll gespielte Musik von Rag Tag Jungle mit deutlichen Referenzen an die 1960er, 1970er und 1980er Jahre bewegt sich zwischen Rock, Soul, Funk und Blues.

Gemeinsam mit dem aus den USA stammenden Musiker Bobby Maddox, den es der Liebe wegen nach Gildehaus verschlagen hat, Markus Schwarz, Michael Yeneroglu und Andy Gi gründet er 2019 die Band Chugg A Lugg. 2022 nehmen sie ihr erstes Album auf. So überbrücken sie die Zeit, bis wieder Live-Konzerte mit vollem Haus stattfinden dürfen. Darauf freut sich Andreas Bethke am meisten.

(Text: Andreas Meistermann/Januar 2022)

Andreas Bethke
*1960 in Nordhorn
lebt und arbeitet in Schüttorf
Email: andreasbethke@aol.com