Ulrike Jahnke

Ulrike Jahnke – Traum vom Malen in die Tat umgesetzt

Die Nordhornerin Ulrike Jahnke, geb. Völlink, hatte schon als Kind eine große Leidenschaft für die Malerei. In ihrer Freizeit nach der Schule fertigte sie vor allem Bleistiftzeichnungen und Aquarelle an. Nach der Schule vor die Wahl gestellt, entweder Kunst zu studieren oder erst einmal eine berufliche Ausbildung zu beginnen, entschied sie sich – auch beeinflusst durch ihre Eltern – für eine berufliche Ausbildung, bei der sie auch ihr zeichnerisches Talent zum Ausdruck bringen konnte. Sie begann beim Textilunternehmen Nino eine Ausbildung zur Technischen Zeichnerin.

Ulrike Jahnke (Foto: © 2024 Wolfgang Weßling)
Ulrike Jahnke (Foto: © 2024 Wolfgang Weßling)

Eine vertiefte Beschäftigung mit der Malerei folgte dann etwas später. Sie nahm an zahlreichen Workshops und Weiterbildungen im Bereich der Bildenden Kunst teil, um das Handwerk des Malens in seinen unterschiedlichsten Aspekten kennenzulernen und auch zu beherrschen. Die Bandbreite reichte dabei von den Grundlagen der Farbenlehre über Farbwirkung, Spannungsaufbau,, Bildkomposition im abstrakten Bild und Farbpigmente bis hin zu Dreidimensionalität durch Strukturen, Lasuren und Wischtechniken sowie Stilleben und Porträt. Dann folgten noch Themen wie Verfremdung und das Medium Farbe im Spiel mit verschiedenen Materialien.

Die in diesen Kursen gemachten Erfahrungen brachten Ulrike Jahnke später auf die Idee, ihr erlerntes Wissen als Dozentin weiterzuvermitteln. Im Gespräch betont sie vor allem das Gemeinschaftsgefühl und den kreativen Austausch, der sie begeisterte und zu diesem Entschluss brachte.

Nachdem sie zuerst Kurse bei der Kunstschule der Städtischen Galerie Nordhorn geleitet hatte, folgte 2021 der Wechsel zur Volkshochschule Grafschaft Bentheim. Dort übernahm sie 2021 die Kurse Acrylmalerei von Marlies Dasselaar, die in Pension gegangen war.

Unter dem Titel „Kreatives Malen in Acryl“ haben Anfängerinnen und Fortgeschrittene die Möglichkeit, mit verschiedenen Materialien wie Spachtelmasse, Papier und Sand zu experimentieren. Diese werden beim Erstellen eines Bildes gemeinsam mit Acrylfarben, Ölpastellen, Bunt- und Bleistiften verwendet. Weiter heißt es in der Kursbeschreibung von Ulrike Jahnke: „Auf der Leinwand lassen wir interessante Oberflächen entstehen und spielen dabei mit der Wirkung von Licht und Schatten oder wir konzentrieren uns auf die rein naturalistische Darstellung spannender Motive. Alles ist möglich. So entstehen am Ende ganz individuelle Kunstwerke.“

Wie Ulrike Jahnke im Gespräch berichtet, kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem konkreten Motiv zum Kurs, das in unterschiedlichsten Formen vorliegt, als Ausdruck, als Foto oder aus dem reichhaltigen Fundus der Online-Pinnwand von Pinterest. Dieses Motiv soll dann in ein selbst gemaltes Bild übertragen werden. Ob das dann in einer 1:1-Variante geschieht oder das Motiv nur als Ausgangspunkt für eigene kreative Ideen dient, ist den Kursteilnehmern überlassen.

Impression aus dem Atelier von Ulrike Jahnke (Foto: © 2024 Wolfgang Weßling)

Privat malt Ulrike Jahnke in ihrem „Atelier im Garten“, wo sie sich in schöner und ruhiger Lage ein kleines kreatives Kleinod geschaffen hat und ihre Liebe zur Bildenden Kunst ausleben kann. Dort entstehen die verschiedensten Kunstwerke, denn Ulrike lässt sich ungern in eine Schublade stecken. Die Inspiration für ihre Motive holt sie sich gerne aus der Natur. Ein bunter Garten, eine besondere Lichtspiegelung am Strand oder ein einzigartiges Wolkengebilde bieten ihr die Möglichkeit, diese Motive in einem abstrakten oder figurativen Bild festzuhalten. In welche Richtung das dann geht, entscheidet sie spontan

Aktuell beschäftigt sie sich mit der Kunst von Gerhard Richter und da insbesondere mit der Technik der Rakelbilder. Wie sie im Gespräch erzählte, gefällt ihr hierbei besonders die durch diese spezielle Technik zufällig entstandenen farbigen Strukturen und Verwischungen. Sie bieten dem Betrachter immer wieder neue Möglichkeiten der Interpretation. Im Vordergrund steht für Ulrike dabei aber immer der Spaß an der Malerei und das gute Gefühl, etwas „Schönes“ geschaffen zu haben.

(Text: Andreas Meistermann/August 2024)

Ulrike Jahnke
*1961 in Nordhorn
lebt und arbeitet in Nordhorn
Email: fraujahnke61@gmail. com